Augsburg
Staats- und Stadtbibliothek Augsburg (D-As)
Der größte Teil der Musikhandschriften der Bibliothek wurde von Clytus Gottwald in einem gedruckten Katalog beschrieben, der auch online verfügbar ist (siehe Literatur). Faksimiles dieser Musikhandschriften wurden im Harald Fischer Verlag als Mikrofiches publiziert.
In RISM sind diese Musikhandschriften bislang nicht nachgewiesen. Da Gottwalds Katalog nicht alle Musikhandschriften erfasst (so fehlen z.B. wichtige Handschriften des Bach-Schülers Philipp David Kräuter ), wurde in Abstimmung mit der Bibliothek beschlossen, zunächst diese bislang überhaupt nicht katalogisierten Handschriften in die RISM-Datenbank aufzunehmen. Insgesamt handelt es sich hierbei um 70 Handschriften (darunter etliche Sammlungen).
Stadtarchiv und Mozart-Gedenkstätte Augsburg (D-Asa)
Die Staats- und Stadtbibliothek verwahrt inzwischen auch die Musikalien des Stadtarchivs Augsburg , die früher zum Teil in der Augsburger Mozart-Gedenkstätte verwahrt wurden. Dieser Bestand setzt sich aus Erwerbungen verschiedener Provenienzen zusammen.
Einen geschlossenen Teilbestand bilden 23 Handschriften aus dem umfangreichen Musikarchiv des Benedkitinerstifts Lambach (Österreich), die 1955 erworben wurden. Hervorzuheben sind hier insbsondere authentische Abschriften von Werken Leopold Mozarts (teils mit autographen Eintragungen). Weitere Handschriften stammen aus historischem Altbestand und verschiedenen Erwerbungen, beispielsweise aus dem Nachlass von Maximilian Zenger oder aus dem Handel, darunter auch bedeutende Quellen zu Werken Wolfgang Amadeus Mozarts (auch einige Autographen).
Dominikanerkloster Heilig-Kreuz (D-Ahk)
Auch der für die Überlieferung der Werke Wolfgang Amadeus Mozarts hoch bedeutende Musikalienbestand des ehemaligen Augustinerchorherrenstifts Heilig Kreuz (heute Dominikanerkloster) wird heute in der Staats- und Stadtbibliothek Augsburg verwahrt (als Depositum). Von der einst sehr umfangreichen Musikaliensammlung des Klosters sind noch gut 100 Handschriften erhalten. Eine weitere Handschrift wurde 1905 von der Augsburger Kirchenverwaltung der heutigen Bayerischen Staatsbibliothek geschenkt (sie enthält die fälschlicherweise W. A. Mozart zugeschriebene Messe KV Anh. C 1.10).
Neben authentischen Salzburger Kopien (mit autographen Eintragungen und in einigen Fällen auch autographen Teilen) von Werken der beiden Mozarts finden sich im Bestand Werke von Joseph und Michael Haydn , dem Augsburger Domkapellmeister Johann Andreas Giulini und anderen.
Die beschriebenen Bestände wurden 2011 von Armin Brinzing katalogisiert.
• Zuständig: RISM-Arbeitsstelle München
• Website: Staats- und Stadtbibliothek Augsburg
Literatur (Auswahl)
Clytus Gottwald: Die Musikhandschriften der Stats- und Stadtbibliothek Augsburg, Wiesbaden 1974 (Handschriftenkataloge der Stats- und Stadtbibliothek Augsburg, Bd. 1 (Online-Version verfügbar auf Manuscripta Mediaevalia).
Josef Mančal: Mozart-Schätze in Augsburg, Augsburg 1995 (Beiträge zur Leopold-Mozart-Forschung, Bd. 3)
(Armin Brinzing, Mai 2011)