Répertoire International des Sources Musicales

Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

Arbeitsgruppe Deutschland e.V.

München, St. Johann Baptist, Haidhausen (D-Msjb)

Der Bestand der Pfarrkirche St. Johann Baptist aus München-Haidhausen befindet sich heute in der Dombibliothek Freising als Depositum. Die Pfarrgemeinde wurde erst 1820 durch König Maximilian I. Joseph (1756-1825, seit 1806 König von Bayern) zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben. Sie gehörte davor zur Pfarrgemeinde Bogenhausen, hatte diese aber in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in der Bevölkerungszahl resp. Zahl der Gläubigen überholt. Daraus ergibt sich, dass der Bestand hauptsächlich erst danach einsetzt. Es zeigt sich aber auch sehr schön, wie die Kirchenmusik von Anfang an einen hervorragenden, Stellenwert in der Gemeinde genießt.

Neben den Handschriften wurden auch die Drucke im zeitlichen Umfeld der Handschriften aufgenommen, da sie für Bestandsgeschichte interessant sind. Weitgehend ausgeklammert wurden diejenigen des 20. Jh.

Einen großen Anteil an Handschriften wurden durch oder von Gustav Pordesch erstellt. Dieser hatte Mitte des 19. Jahrhunderts in München ein reiches Angebot an Handschriften. Seit 1837 Choralist an der k. Hof- und Stiftskirche S. Cajetan in München, ist er im Adressbuch München 1850 als Musiklehrer aufgeführt, 1846-1855 “Chordirector” an S. Cajetan, und nach seinem Rücktritt „aus privaten Gründen“ ist er nur noch als “Hofmusiker” verzeichnet. Am 11.10.1860 tritt er bei der Übergabe von 958 Handschriften der bayrischen Hofmusikintendanz an die Bayerische Staatsbibliothek als “k. Hofmusik-Buchhalter” in den Akten auf (siehe zu Pordesch auch die Einleitung zum KBM Band 4, von Siegfried Gmeinwieser, dort besonders S.XIV)..

Ein weiterer großer handschriftlicher Bestand wurde von Eduard Beez angelegt, der um die 1880er Jahre in Haidhausen gewirkt hat.

Ein noch nicht identifizierter Schreiber Ch. R. zw. 1890-1915 sowie der Besitzer und Schreiber „Gg. Wieland“ sind weitere markante Personen in dem Bestand.

Interessant sind aber Zeugnisse von Musikalien, die nicht mehr oder nur zum Teil vorhanden sind, z.B. Einbände alter Drucke, wie von Hirschberger, Kobrich und Rathgeber, die einen Rückschluß auf vor der Säkularisation musiziertes Gut geben (455035877,-878 und -879).

 

Gottfried Heinz-Kronberger, 2013.

Kontakt

Arbeitsstelle Dresden

Répertoire International des Sources Musicales, Arbeitsgruppe Deutschland e.V.
Arbeitsstelle Dresden
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
D-01054 Dresden

Projektleiterin: Prof. Dr. Barbara Wiermann

Dr. Andrea Hartmann (Head)
Dr. Amrei Flechsig
Dr. Undine Wagner
Tel.: +49 351 4677-398, -396

Arbeitsstelle München

Répertoire International des Sources Musicales, Arbeitsgruppe Deutschland
Arbeitsstelle München
Bayerische Staatsbibliothek
D-80328 München

Projektleiter: Dr. Reiner Nägele

Dr. Gottfried Heinz-Kronberger (Head)
Dr. Helmut Lauterwasser
Dr. Steffen Voss
Tel.: +49 89 28638-2110, -2884, -2395
Fax: +49 89 28638-2479

Für RIdIM (Répertoire International d’Iconographie Musicale):
Dr. Dagmar Schnell
Tel.: +49 89 28638-2927
Fax: +49 89 28638-2479